Sakramente

Es gibt sieben Sakramente:

Taufe, Firmung und Eucharistie sind Sakramente der Initiation, der Aufnahme in die Gemeinschaft der Gläubigen. Mit diesen drei Sakramenten werden wir Schrittweise in die Gemeinschaft aufgenommen.

Aber was ist denn nun ein Sakrament? Und was haben die Sakramente mit unserem Glauben zu tun?

Das ganze Problem begann, als Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung seinen Jüngern erschien und einfach sagte: „Auf Wiedersehen!“

Als Gottes Sohn hätte er doch bestimmt bei uns auf der Erde bleiben können, oder? Dann wäre es auch einfacher ihm nach zu folgen, aber er musste ja unbedingt unsichtbar werden und zu seinem Vater in den Himmel heimkehren. Jesus war und ist aber ja nicht wirklich fort und am Pfingstfest hat er den Jüngern und uns allen den heiligen Geist geschickt. Dieser unsichtbare Geist hat die ängstlichen Jünger wieder mutig gemacht. Die Apostel traten wieder öffentlich auf, predigten und warben für Jesus. Sie tauften, indem sie neue Anhänger in Wasser untertauchten, heilten, indem sie Kranke mit Öl salbten, übertrugen Ihre Vollmacht, indem sie durch Handauflegen Priester weihten, und brachen das Brot wie Jesus bei seinem letzten irdischen Mahl um an die Auferstehung zu denken.

„Tut dies zu meinem Gedächtnis!“
hatte Jesu ihnen aufgetragen und bis heute setzt die Kirche in den Sakramenten Zeichen für unseren glauben an Christus.

Sakrament sind Zeichen die Jesus eingesetzt hat. Jesus möchte mit den Sakramenten ständig bei uns sein: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“ (Mt 28,20).

Sakramente sind sichtbare Zeichen von Christus , damit Er uns durch die Kraft seines Heiligen Geistes beistehen kann. Sakramente sind ein Angebot von Gott. Er bietet uns sein Heil und fragt uns ob wir es aus freiem Willen annehmen wollen. Vorraussetzung für die Sakramente ist immer ein bewusstes „Ja“ zum Glauben.Durch lebendigen Glauben und aktive Teilnahme nehmen wir dieses Heil an.

ist das „Eingangstor“ denn mit der Taufe werden wir in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen. Ohne die Taufe können wir keines der übrigen Sakramente Empfangen. Mit der Taufe bringen wir unsere Zugehörigkeit zu Christus und Gottes uneingeschränktes Ja zum Menschen zum Ausdruck. Sie fordert uns und auch unsere Paten und Eltern auf, unser Leben aktiv mit Gott zu leben. Mit der Taufe beginnt unser Weg mit Gott.

Bei der Taufe finden wir zwei Symbole; Kerze und Wasser.

Die Kerze

Das Licht einer einzigen Kerze genügt, um einen ganzen Raum hell zu machen. Das Licht eines einzigen Menschen genügt, um vielen Mut und Hoffnung zu schenken. Die Taufkerze wird am Licht der Osterkerze angezündet, denn in der Osterkerze wird uns deutlich das Jesus für uns auferstanden ist. Gottes Liebe ist stärker als der Tod und er schenkt uns das Leben

Das Wasser

Wasser erfrischt, erneuert und macht lebendig. So wie das Wasser brauchen wir zum Leben auch Gottes Liebe.

Die Feier der Taufe erfolgt durch verschiedene symbolische Handlungen:

  • Durch die Segnung wird das Kind von den Eltern, Paten und Versammelten dem lebendigen Gott anvertraut.
  • Beim Übergießen der Stirn des Täuflings mit geweihtem Wasser handelt Gott, der sich im Symbol des Wassers auf vielfache Weise als rettender, reinigender und heiligender Gott seines Volkes erwiesen hat.
  • Die Chrisamsalbung erfolgt auf dem Scheitel des Täuflings zum Zeichen der Verähnlichung mit Christus und sie soll den Eltern tief einprägen, dass ihr Kind eine königliche Würde hat.
  • Das Auflegen des von der Familie bereitgelegten Taufkleides ist Ausdruck des Wunsches, dass das Kind zu einem christusähnlichen Leben finden möge.
  • Das Anzünden der Taufkerze des Kindes an der Osterkerze symbolisiert, dass das Kind eine Hoffnung für sein Leben aus der Gemeinschaft des österlichen Glaubens, in der es leben darf, empfangen soll.

Während der Feier der Taufe spricht der Pfarrer:
„ Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

ist für die meisten von uns der Moment in dem wir uns selbst für Gott entscheiden. Anders als bei der Taufe versprechen nicht mehr unsere Eltern sich um unseren Glauben zu bemühen, sondern wir selbstsagen das wir als Christ Leben wollen.

Bei der Firmunggibt es sichtbare Zeichen die uns die Bedeutung dieses Sakramentes verdeutlichen sollen:

  • Gebet: Der Firmspender breitet die Hände über die Firmlinge aus und bittet für sie um Weisheit und Einsicht
  • Salbung: Das geweihte Chrisam ist ein Zeichen, dass ein Mensch als Beauftragter Gottes in die Welt gesandt wird
  • Handauflegung: Sie ist ein Zeichen, dass ein Mensch Sendung und Stärkung durch den Heiligen Geist erfährt
  • Begleitung durch Paten: Sie sollen den Firmling bei der Feier und auch in seinem ganzen Leben begleiten

Der Vollzug der Firmung geschieht durch den Bischof, der das Sakrament der Firmung durch Handauflegung und Salbung spendet. Die Salbung erfolgt mit dem heiligen Öl Chrisam auf der Stirn des Firmlings und der Bischof spricht dabei folgende Worte: „Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist“

Während dieser Handlung hat der Firmpate permanent die rechte Hand auf die rechte Schulter des Firmlings gelegt, um ihm zu sagen, dass er dem Firmling in diesem Moment und auch in Zukunft immer zur Seite stehen wird.

Das Sakrament der Eucharistie wird in der Regel jeden Sonntag, das ist der Tag des Herrn, in Form eines Gottesdienstes gefeiert.
Wir versammeln uns und erinnern uns an das, was Jesus für uns getan hat. Wir danken für die Hingabe seines Lebens und für die Auferstehung, und wir denken an das letzte Abendmahl, wo er seinen Tod mit Wein und Brot gedeutet hat, indem er sagte:

„Nehmt und esst! Das ist mein Leib für euch.- Nehmt und trinkt! Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird.“

Aus diesem Grund sind die Symbole für die Eucharistie Brot und Wein. In der Eucharistiefeier wird das Brot in den Leib Christi und der Wein in das Blut Christi verwandelt. Die Eucharistie soll uns Zeichen sein:

  • Danksagung und Lobpreis an den Vater
  • Opfergedächtnis Christi und seines Leibes
  • Gegenwart Christi durch die Macht seines Wortes und seines Geistes

Wir werden durch die Erstkommunion zur Eucharistie geführt. Das Tragen besonderer Kleidung und der persönlichen Mitgestaltung des Gottesdienstes, sowie die besonders feierliche Ausgestaltung des restlichen Tages sollen uns die besondere Bedeutung der Erstkommunion und der sich immer wiederholenden Eucharistiefeier verdeutlichen.

Durch das Bußsakrament werden wir von unseren Sünden freigesprochen. Das Bußsakrament, dass auch als Sakrament der Wiederversöhnung bezeichnet wird, ist ein Ritual zur Vergebung der Sünden die nach der Taufe von uns begangen wurden.

Um das Sakrament zu empfangen, müssen wir Reue zeigen. Bei der sogenannten "Ohrenbeichte" erfolgt die Beichte im Beichtstuhl. Auf das anfängliche Beichtgespräch folgt die eigentliche Lossprechung (Absolution) durch den Pfarrer:

„So spreche ich Dich los von Deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“

Ehe

Das Sakrament der Ehe ist anders als die übrigen Sakramente denn nur als Paare können wir dieses Sakrament empfangen. Nur wenn ein Mann und eine Frau bereit sind und vor den Priester treten, um vor diesem für immer „JA!“ zu sagen.

Es ist ein Zeichen für den Bund zwischen Christus und der Kirche. Dieser Bund gibt den Eheleuten die Gnade, einander mit der Liebe zu lieben, mit der Christus die Kirche liebt. Das Sakrament der Trauung fordert vom Mann und der Frau, zuvor das Sakrament der Taufe erhalten zu haben und frei zu sein, das heisst, keinem Zwang zu unterstehen und nicht durch ein Natur- oder Kirchengesetz gehindert zu sein.

Damit die Feier der Trauung „gültig, würdig und fruchtbar“ wird, ist es angebracht, sich durch den Empfang des Bußsakraments auf die Trauung vorzubereiten. Um Gewißheit über den Abschluß der Ehe zu haben, ist es verpflichtend, das Zeugen anwesend sind. Die Trauung führt in einen kirchlichen Stand ein; Sie schafft Rechte und Pflichten in der Kirche, zwischen den Gatten und gegenüber den Kindern.

„Die echte eheliche Liebe wird in die göttliche Liebe aufgenommen“. Das Band der Ehe wird somit von Gott selber geknüpft, so dass die zwischen Getauften geschlossene und vollzogene Ehe nie aufgelöst werden kann. Die Symbole des Sakraments der Ehe sind zum einen die Ringe und zum anderen das Ja- Wort. Die Gatten sprechen die folgenden Worte gegenseitig:

„Ich nehme dich als meinen Mann/ meine Frau. Trag diesen Ring als Zeichen der Liebe und Treue“.

Das Sakrament der Weihe gehört ebenfalls zu den Sieben Sakramenten; es unterscheidet sich jedoch in geringer Hinsicht von den übrigen sechs. Dieses Sakrament erhalten nur die Christen, die von Gott dazu berufen sind, denn niemand hat ein Recht auf das Sakrament der Weihe. Ein anderer Name für dieses Sakrament ist auch „Ordination“.

Es gibt drei Weihestufen:

  • Bischof
  • Priester
  • Diakon

Im Sakrament der Weihe wird der Priester in den Händen und der Bischof am Kopf mit Chrisam gesalbt als Zeichen, dass sie besonders am Priestertum Jesu teilhaben. Der Bischof legt seine Hände auf das Haupt des zu Weihenden und erfleht im Weihegebet die Ausgießung des Heiligen Geistes und die Fähigkeiten für den Dienst von Gott.

Gespendet wird die Weihe aber eigentlich durch die Übertragung verschiedener Dinge. Das Priestertum wird durch die Übergabe des Kelches mit dem Wein und der Schale (Pantene) mit dem Brot und das Diakonat durch die Übergabe des Evangelienbuches übergeben. Die anderen Weihen werden durch die Übertragung der Dinge, die zu den jeweiligen Dienstleistungen gehören, übertragen.

„Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich, sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.“ (Jak 5, 14-15)

Der Begriff „Krankensalbung“ kommt vom lateinischen „unictio infirmorum, extrema unctio“ und bedeutet übersetzt „letzte Ölung“. Hierbei handelt es sich um eine Salbung, die von einem oder mehreren Geistlichen durchgeführt wird. Deshalb ist das Symbol dieses Sakraments auch die eigentliche Salbung mit dem Heiligen Öl.

Der Zeitpunkt, der heiligen Salbung, ist spätestens dann gekommen, wenn man sich wegen Krankheit oder Altersschwäche in Todesgefahr befindet. Die Kirche glaubt an die besondere Bestimmung dieses Sakraments, die durch Krankheit geprüften zu stärken.

Bei der Spende des Sakraments spricht ein Geistlicher die folgenden Worte: „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Der Herr der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen.“

Die eigentliche Feier der Krankensalbung besteht bei den Katholiken in der Salbung der Stirn und der Hände des Kranken. Mit der Handauflegung wird den Schwerkranken ein Zeichen des Schutzes, des Segens und der verbindenden Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit gegeben.