Kirche

Das Wort „Kirche“ kommt aus der griechischen Sprache. Dort bedeutet „kyriakón“: das, was dem Herrn gehört. Wenn wir von „Kirche“ sprechen, meinen wir das Haus, in dem sich die Gemeinde versammelt um Gottesdienst zu feiern. Wir meinen aber auch die Gemeinschaft der Glaubenden, die Kirche, die nicht aus Steinen, sondern aus lebenden Menschen besteht. Die Christen haben, wie die Angehörigen fast aller Religionen, für ihre Zusammenkünfte eigene Gebäude errichtet; Die Kirchen, Kapellen und Kathedralen. Was den Juden die Synagoge, den Muslimen die Moschee oder den Buddhisten der Tempel, das ist für die Christen die Kirche: Ort der Begegnung mit Gott und miteinander. Es gibt große und kleine Kirchen, Dome und Kapellen. Es gibt alte und moderne Kirchen. Der eine findet eine Kirche wunderschön, der andere hässlich. Wichtig ist, ob in ihren Mauern miteinander Glaube geteilt wird. Die Ausstattung von Kirchen sieht überall ein bisschen verschieden aus, die Bedeutung der Dinge ist aber gleich.

Der Altar steht im Zentrum der Kirche. Er soll von überall gut gesehen werden können. Er ist ein großer Tisch aus Stein oder Holz, meistens schön gearbeitet und mit Blumen und Kerzen geschmückt. Auf dein Altar wird das Gedächtnis an das letzte Abendmahl Jesu gefeiert. So ist der Altar an sich ein Zeichen für Christus. Das Wort „Altar“ bedeutet: Opfertisch.

Der Ambo ist der Ort der Verkündigung: ein erhöht stehendes Lesepult. Von dort aus werden die Lesungen aus den biblischen Schriften vorgetragen, das Evangelium verkündigt und die Predigt gehalten. Der Begriff „Ambo“ entstand aus dem griechischen Wort für „hinauf-steigen“.

Der Beichtstuhl ist eine Art Kabine, in der das Bußsakrament gespendet wird. Der Priester hat einen Sitz. Der Gläubige kniet quer dazu auf einem Bänkchen und spricht durch eine durchlässige Trennwand. So können sich die beiden flüsternd verständigen. Beichtstühle stehen an den Seiten der Kirche. Viele Priester bieten aber auch an, an einem anderen Ort zu beichten: in der Sakristei oder in einem Seelsorgezimmer.

Das ewige Licht wird - bis auf den Karfreitag - das ganze Jahr über Tag und Nacht am Brennen gehalten. Es dient als Zeichen, dass im Tabernakel geweihte Hostien aufbewahrt werden, Zeichen der Gegenwart Gottes.

Im Turm der Kirche hängen die Glocken: Sie hängen hoch, damit ihr Schall weit zu hören ist. Die Glocken sollen die Gläubigen zum Gottesdienst „rufen“. Das war vor allem früher wichtig, als die einfachen Leute noch keine Uhren besaßen. Das Geläut der Glocken kündigt an, dass bald die Messe beginnt. Die Glocken läuten auch zu bestimmten Tageszeiten und laden zum Gebet ein. Morgens, mittags und abends wird der „Engel des Herrn“ gebetet. Noch heute wird in kleineren Gemeinden durch die Totenglocke bekannt gegeben, dass jemand gestorben ist.

Im Turm unserer Donatuskirche hängen zur Zeit 4 Glocken. Sankt Marien (1983kg), Sankt Josef (1160kg), Sankt Donatus (760kg) und Sankt Wendelin (559kg). Ihre Töne sind D,F,G,A. Man kann mit diesen Glocken verschiedene Motive leuten; zum Beispiel den d-mol-Dreiklang oder das Te-Deum oder Cibavit-Eos oder das Paternoster.

Die Kredenz ist der liturgische Gabentisch: Alle Dinge, die bei der Gabenbereitung benötigt werden, stehen hier bereit. Die Kredenz befindet sich im Altarraum.

In jeder Kirche erinnert das Zeichen des Kreuzes an Jesus Christus, der für die Menschen sein Leben opferte. Das Kreuz hängt meistens an der Stirnseite der Kirche oder über dem Altar. Kruzifix wird ein Kreuz genannt, wenn auf den Kreuzesbalken eine Nachbildung des Körpers Jesu angebracht ist.

Vierzehn künstlerisch gestaltete Bilder erin-nern an die einzelnen Stationen des Leidensweges, den Jesus Christus bis zu seiner Kreuzigung zurücklegen musste. Diese Bilder sind oft der Reihe nach an den Wänden der Kirche aufgehängt. So kann der Kreuzweg stationsweise nachgegangen werden. Es gibt aber auch Kreuzwege im Freien, an Aufgängen zu Wallfahrtsorten oder Kapellen. Wenn so ein Weg ordentlich steil ist, ist man froh an jeder Station eine Verschnaufpause einlegen zu können

Zwölf Leuchter, für jeden der Apostel einer, hängen an den Wänden der Kirche. Sie befinden sich an den Stellen, an denen die Kirche bei ihrer Weihe mit geweihtem Öl gesalbt wurde. Zu großen Festen und an den Gedenktagen der Apostel werden die Kerzen entzündet.

Der Gottesmutter Maria ist in vielen Kirchen ein kleiner Altar geweiht: Ein Bild oder eine Statue Marias ist da zu finden, eingerahmt von Blumen. Die Gläubigen haben die Möglichkeit eine Kerze anzuzünden.

Die Orgel gilt als „Königin der Instrumente“. Sie hat einen herrlichen Klang, kann laut oder leise spielen. Die Orgel ist wie kein anderes Instrument geeignet den Gesang der Gemeinde zu unterstützen. Von Gründonnerstag bis zur Osternacht „schweigt“ sie allerdings; das erinnert an die Grabesruhe Christi.

In jeder Osternacht wird feierlich eine große Osterkerze entzündet, die als Symbol für den auferstandenen Christus ihr Licht spendet. An dieser Kerze werden dann die Kerzchen der Gläubigen angesteckt. Die Osterkerze wird im Altarraum auf einen eigenen, besonderen Leuchter gestellt. Sie wird während der Osterzeit bis Pfingsten täglich angezündet, außerdem bei anderen Anlässen: bei Exequien (das sind die Messen für Verstorbene), an Allerseelen und zu den Sakramentenspendungen der Taufe, Firmung, Trauung und Priesterweihe.

Die Sedilien sind die Hocker, auf die sich Priester und Ministranten im Altarraum setzen. Die Einzahl heißt „Sedile“ - man darf aber ruhig vom „Hocker“ sprechen. „Sedile“ bedeutet einfach „Sitzbank“.

Der Tabernakel ist ein wertvoll verziertes Gehäuse, unter dem sich meistens ein sicherer Panzerschrank verbirgt: In ihm wird die Kommunion aufbewahrt, die in einer Messe übrig geblieben ist. Im „Brot des Lebens“ ist Gott bei uns. Die Kniebeuge vor dem Tabernakel gilt also nicht dem Schrank, sondern seinem Inhalt. Die Hostien werden im ,Tabernakel aufgehoben um sie bei Bedarf den Kranken zu bringen oder bei der „Wegzehrung“ einem Sterbenden zu reichen. Auch Gemeinden ohne Priester, die nicht regelmäßig eine Messe feiern können, dürfen aus dem Tabernakel die Kommunion für ihren Gottesdienst entnehmen. „Tabernakel“ heißt übersetzt: Zelt/Hütte.

Das Taufbecken steht meistens in der Nähe des Eingangs der Kirche. Hier werden die Taufen vollzogen. Der Abstand zum Zentrum der Kirche, dem Altarraum, soll zeigen:
Noch gehört der ungetaufte Mensch nicht zur Gemeinschaft der Christen; ist er aber aufgenommen worden, wird er zur Mitte geführt. Anders als heutzutage bei der Kindertaufe wurde früher nicht ein wenig Wasser über das haupt gegossen, sondern der Erwachsene wurde ganz in das Wasser eingetaucht. Taufbecken wie wir sie heute kennen waren in den Kirchen erst später zu finden.

Die Weihwasserbecken befinden sich am Eingang. Die Christen, die in die Kirche kommen, nehmen mit einem Finger der rechten Hand etwas Weihwasser und bekreuzigen sich damit. Das erinnert sie an das Geschenk und die Verantwortung ihrer Taufe. Um sich auch zu Hause mit Weihwasser segnen zu können gibt es meistens in einer hinteren Ecke oder in der Sakristei einen Behälter mit Weihwasser, wo sich jeder nach Bedarf Wasser mitnehmen kann.